Immer wieder werde ich gefragt, warum die Tauwassermenge bei einem gerade berechneten Bauteil so hoch ist. Nicht selten stellt sich dabei heraus, dass Dampfbremse und Unterdeckbahn verwechselt oder falsch platziert wurden.
Dampfbremse
Eine Dampfbremse soll das Eindringen von Feuchtigkeit in die Dämmung verhindern. In der relevanten, kalten Jahreszeit diffundiert Feuchtigkeit von der Raumluft durch das Bauteil nach außen. Deshalb muss die Dampfbremse auf der Innenseite des Bauteils angeordnet werden. Damit der Dampf wirkungsvoll „gebremst“ werden kann, muss die Dampfbremse einen hohen Dampfdiffusionswiderstand (μ) bzw. sd-Wert haben. Der sd-Wert gebräuchlicher Dampfbremsen liegt im Bereich von einigen Metern.
Unterdeckbahn, Fassadenbahn
Aufgabe dieser Textilien ist es, die Dämmung vor Regenwasser, Flugschnee, Wind und auch Ungeziefern zu schützen. Unterdeck- und Fassadenbahnen befinden sich deshalb immer auf der Außenseite der Dämmung; normalerweise zwischen Dämmung und Hinterlüftungsebene. Damit sich im Dämmmaterial unter diesen Bahnen keine Feuchtigkeit staut (Erinnerung: Dampf diffundiert von innen nach außen) müssen Unterdeck- und Fassadenbahnen möglichst diffusionsoffen sein, also einen geringen Dampfdiffusionswiderstand (μ) bzw. sd-Wert haben. Die sd-Werte dieser Bahnen reichen hinab bis auf wenige Zentimeter.
Guten Abend
Frage:
Ist es mit Ihrem Programm möglich, die u-wert Mischrechnung bei einem Sparrendach mit Zwischendämmung zu machen dh. u-wert der Dämmung/ u-wert der Sparren sowie darausfolgend den Mischwert?
Besten Dank
Ja, das geht über die Schaltfläche „Balken einfügen“. Damit können nicht nur Balkenlagen erstellt werden, sondern (fast) jegliche Art von inhomogenen Schichten.
Grüße.
Hallo,
habe folgende Steildachdämmung (45)berechnet (v.innen):
12 mm Kieferpanele
40 mm Holzfaserplatte Homatherm (Untersparren)
140 mm Steinwolle (Zwischensparren)
Unterspannbahn (nachträglich zwischen Sparren)
30 mm Luftzirkulation
Falzziegel incl. Lattung
Frage 1: In der Literatur wird immer dringend eine Dampfbremse innen gefordert. Im gerechneten Fall ist Tauwasser aber immer gleich Null. Also gar nicht nötig?
Frage 2: In der Literatur wird immer gefordert-> Untersparrendämmung maximal 20% der Gesamtdämmung. Das liegt im gerechneten Fall darüber. Scheint trotzdem unbedenklich? Bezieht sich das Verhältnis ggf. nur auf den Fall, das eine Dampfbremse verlegt wird?
Es handelt sich um einen Altbau (1956er Landarbeiterhaus). Die Dampfbremse würde ich bei dem alten und kaum zugänglichen Gebälk sowieso nicht absolut dicht schaffen. Da wäre ja das Risiko mit Dampfbremse viel größer, wenn die an einigen Stellen undicht ist.
Danke und freundliche Grüße
Eine Dampfbremse ist nicht zwingend notwendig. Die Luftdichtigkeit muss aber AUF JEDEN FALL gewährleistet sein! Andernfalls ist ein Feuchteschaden sehr wahrscheinlich, vom Wärmeverlust ganz zu schweigen.
Grüße
Ralf Plag